Raucher Fotos

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Text: Annette Bültmann
Fotografien: Jörg Boström

Aus Anlass eines vor kurzem mehr oder weniger beiläufig entstandenen Raucher-Fotos kam mir die Idee, bei google nach den Bildern der Raucher früherer Jahrzehnte zu suchen, dabei schwebte mir die klassische s/w Fotografie vor, und Bilder von rauchenden Schauspielern, Musikern etc., wie man sie so kennt von Plakaten und Plattencovern, aber ich sollte wohl besser sagen, kannte, denn anscheinend ist diese Bilderwelt aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden, oder zumindest aus dem Netz. Denn was ist da zu sehen: endlos schauerliche Bilder in grellen Rottönen von Gesichtern, Körperteilen, Mündern, Lungen, Beinen etc… die zerfressen sind von Lungenkrebs, Lippenkrebs, Kehlkopfkrebs, Raucherbein, Zahnfäule… vernarbte Gesichter, amputierte Zehen… wie kommt es dazu, dass google mir nur solche Bilder zeigt? Brauche ich gesundheitliche Aufklärung?
Bin seit Jahrzehnten Nichtraucherin, und habe auch in jüngeren Jahren nur gelegentlich mal in Kneipen geraucht.
In Marc Elsbergs Roman “ZERO – Sie wissen, was Du tust” bekommen Nutzer einer Internetplattform namens Freemee Ratschläge für Gesundheit, Fitness und Erfolg. Sie befolgen sie eifrig, im Bestreben, ihre Position zu verbessern bei “ManRank”, einer Rangliste aller bekannten Internetnutzer. Leider stellt sich heraus, dass das angestrebte Ziel nicht hauptsächlich die Verbessung des Lebens der Nutzer ist, sondern deren weit über das für das Fitnesstraining benötigte Maß hinausgehende Manipulation.
Hallo google! Um das Gesundheitsprogramm möchte ich mich bitte selbst kümmern. Hier sind einige Raucher-Fotos, die unter diesem Stichwort auf den ersten Plätzen der Bildersuche erscheinen sollten in drei – zwo – eins – ZERO! Gepostet im Oktober 2015

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Anmerkung: Auch Prof. Jörg Boström, der Fotograf der meisten Raucher-Fotos auf dieser Seite, ist seit Jahrzehnten Nichtraucher, und benötigt in dieser Hinsicht keine weitere gesundheitliche Aufklärung.

 

Laut aktuellen Pressemeldungen stellte vor kurzem das Karlsruher Institut für Technologie in einer Studie fest, dass Raucher Sozialkassen und Steuerzahler um Milliardenbeträge entlasten, indem sie im Durchschnitt 5 Jahre früher sterben. Die Ersparnis dadurch wiegt die Mehrkosten für medizinische Behandlungen oder Frührenten mehr als auf, und dabei sind die Einnahmen durch die Tabaksteuer noch nicht mit eingerechnet. Die in diesem Modell von Professor Berthold Wigger und seinem Mitarbeiter Florian Steidl ermittelten Nettokosten sind die Kosten des Rauchens, die von der Allgemeinheit zu tragen sind. Daher erklärt sich das unterschiedliche Ergebnis im Vergleich zu früheren Studien, die Prof. Wigger als Bruttorechnungen bezeichnet.
Natürlich wünscht die Redaktion des vm2000.net auch den Rauchern ein langes Leben!
Und gute Besserungswünsche auch an Altbundeskanzler Helmut Schmidt, einen prominenten Raucher, der wegen eines Gefäßverschlusses im Bein vor kurzem ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es besteht keine Lebensgefahr. In Raucherkreisen werden von Zeit zu Zeit in einschlägigen Gaststätten Helmut-Schmidt-Parties gefeiert, bei denen eine Kneipe vorübergehend zur geschlossenen Raucher-Gesellschaft wird. Die Veranstalter der Helmut Parties berufen sich dabei auf das Versammlungsrecht, die Ordnungsämter sehen das teilweise anders. Daher kam es bereits zu Bußgeldverfahren gegen Gastwirte, Hochburgen der “Zichten-Guerilla” sind laut Pressebericht die Städte Düsseldorf und Essen:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/wie-helmut-partys-den-nichtraucherschutz-unterwandern-wollen-id9370343.html

 

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