Text: Gilbert Bender
Fotografien: Annette Bültmann
Die Fotografien entstanden anlässlich der Offenen Ateliers 2017 im Atelier Bender in Bielefeld. Der Künstler beschäftigt sich in seiner Malerei mit japanischen Koans, Anekdoten über berühmte Antworten von Zen-Meistern auf Fragen von ihren Schülern. Weitere Arbeiten beschäftigen sich mit der Radiästhesie, den Schwingungen und Feldern von Orten, die traditionell mit der Wünschelrute gemessen werden. Das Atelier bietet auch Kunstkurse an. In der Biefelder Süster- Kirche wurde 2016 eine geomantische Installation in Zusammenarbeit mit dem Saxophon-Duo Leptophonics realisiert.
Koan
Das Wort Koan steht im chinesisch – japanischen Sprachraum für „öffentlicher Aushang“. Gleichzeitig bezeichnet es den Auszug aus einem Sutra, einer Darlegung oder die Episode aus dem Leben der Zen – Mönche und Laien.
Koans werden seit Mitte des 10. Jahrhunderts als Mittel zur Schulung und Vertiefung auf dem Weg zu sich selbst eingesetzt.
Sie sind dem alltäglichen Verstand nicht zugänglich, so das ein Sprung vollzogen werden muss, um sie zu lösen.
Da ich mich seit 25 Jahren mit Koans auseinandersetze, sind sie ein wichtiger Bestandteil meiner Kunst geworden.
Sie verstecken sich auf humorige Weise in den Geschichten um Mönch Möh und hier in der Malerei finden sie einen Ausdruck,
der ebenfalls jenseits der Worte und der linearen Logik liegt.
Sie sind keine Antworten, aber vielleicht Wegbegleiter und Wegweiser, die u.a. durch Irritation neue Türen öffnen.
Das eigentlich Gemeinte ist nicht beschreib- oder bemalbar.
aber ein Hauch davon findet sich vielleicht hier in diesem kleinen Werksquerschnitt.
Es würde mich sehr freuen.
Gilbert Bender 2016