Immer mal wieder hört man den folgenden Satz: „Kunst und Kommerz vertragen sich nicht!”
U.a. dann, wenn es zum Thema Marketing im Kunst- und Kulturbereich kommt .Viele Künstler fürchten den Kommerz und lehnen Marketingmaßnahmen ab.
Was bedeutet Kommerz? Auf Wikipedia war zu lesen:
„Als kommerziell bezeichnet man Unternehmungen jeglicher Art, deren Motivation und Zweck die direkte oder indirekte wirtschaftliche Gewinnerzielung sind“
Die Frage ist sicherlich legitim, ob sich Kunst und Kommerz wirklich ausschließen müssen. Können sie nicht auch nebeneinander existieren?
Kommerzieller Erfolg bedeutet schließlich, dass meine Kunst viele Menschen anspricht, begeistert und ich dadurch wirtschaftlichen Erfolg erziele.
Häufig kommt das Argument, dass dies der künstlerischen Qualität schade. Dafür gibt es natürlich Beispiele, wie aber auch reichlich Gegenbeispiele, wo das Publikum weiterhin ernst genommen wird. Die Kunst geht mehr in die Öffentlichkeit. Andere können an einem künstlerischen Prozess teilhaben und möglicherweise auch Einfluss ausüben.
Je mehr Menschen der Künstler in diesen Dialog einbindet und von seiner Kunst begeistert, desto mehr Menschen kommen in seine Ausstellungen, kaufen seine Bücher, seine Bilder, seine Musik oder was auch immer. Künstlerische Qualität und kommerzieller Erfolg können also durchaus nebeneinander stehen und jeder Künstler darf auch ohne schlechtes Gewissen beides anstreben.
Meine Meinung: Kunst UND Kommerz ziehe ich Kunst ODER Kommerz vor.
Werner Neubert sagte: Ein Pessimist ist ein Mensch, der sich bei der Wahl zwischen zwei Übeln für beide entscheidet.
Wolfgang Bettinger